9.2.2 Die Gimirrai zur Zeit des Assurbanipal

Nachdem Assarhaddon auf einem gegen Ägypten gerichteten Feldzug gestorben war, trat dessen Sohn Assurbanipal die Nachfolge an. Zu Beginn der von 669 bis 627 v.Chr. dauernden Regierungszeit Assurbanipals gewannen assyrische Soldaten das aufständische Ägypten zurück. Ein Schriftstück, in dem auf diese Eroberung Ägyptens wohl im Jahr 667 v.Chr. angesprochen wird, nennt Gimirrai und Mannäer erneut gemeinsam als Gegner Assyriens, ohne sie aber mit diesen Ereignissen unmittelbar in Verbindung zu bringen (Hunger 1992, 238.239 Nr. 418).

Eine direkte Verbindung läßt sich hingegen zwischen späteren mit den Gimirrai zusammenhängenden Ereignissen und dem erneuten Abfall Ägyptens unter Psammetichos herstellen. Diesen Psammetichos nennt Herodot als den König Ägyptens, der einen skythischen Vorstoß durch Palästina in Richtung Ägypten mit diplomatischen Mitteln abwenden konnte (Hdt. I 105,1). Assyrische Berichte auf den im Britischen Museum aufbewahrten Zylindern A und Rm A 491 bieten zudem die Möglichkeit, eine Verbindung zwischen Psammetichos und Gyges, dem ersten Mermnaden auf dem lydischen Thron, herzustellen. Dieselben Berichte geben nämlich auch Auskunft über Auseinandersetzungen des in diesen Quellen Gûgu von Luddi genannten Gyges mit Gimirrai, die schließlich zum Tod des Gyges geführt haben sollen.

In die Regierungszeit des Assurbanipal fällt außerdem ein weiteres Ereignis, das mit den Kimmeriern der griechischen Überlieferung in Verbindung gebracht wird. Assurbanipal berichtet von der Vernichtung eines Dugdammê genannten Ummân-Manda-Anführers, der oftmals als der Lygdamis der Erzählung des Strabon identifiziert wird.


491 Der Zylinder A ist ein zehnseitiges Prisma, das 1854 von H. Rassam im sogenannten Nordpalast des Assurbanipal zu Kujundschik gefunden wurde. Der Rassam-Zylinder Rm A wurde 1878 ebenfalls von H. Rassam unweit der Fundstelle von Zylinder A entdeckt. Weitere Informationen finden sich in dem 1916 von M. Streck veröffentlichten Werk über das urkundliche Material der assyrischen Geschichte ab Assurbanipal (Streck 1916a).


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